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Keine Tiere unter dem Weihnachtsbaum

Putzig – aber viel Verantwortung… Nicht selten wird ein heiß ersehntes Weihnachtsgeschenk später doch eher lästig.

Vielfach stehen Tiere auf den Weihnachts-Wunschzetteln der Kinder an erster Stelle. Dies sollte Eltern aber nicht zum spontanen und unüberlegten Kauf eines lebendigen Weihnachtsgeschenkes veranlassen, schließlich handelt es sich dabei um ein lebendiges Familienmitglied. Auch Verantwortung, Pflichten und Kosten sollten im Familienkreis besprochen werden, bevor eine Entscheidung getroffen wird. „Dass ein Tier Zeit und Geld kostet, muss jedem zukünftigen Tierbesitzer bewusst sein“, erklärt die 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins Lippstadt, Sabine Mann. „Viele der zunächst ersehnten und geliebten Tiere werden nach relativ kurzer Zeit wieder in den Tierheimen abgegeben“, erläutert Sabine Mann die Folgen unbedachter Tierliebe oder übereilter Anschaffung. „Ein Tier kann das Familienleben ungemein bereichern - die Anschaffung sollte aber wohlüberlegt sein. Es ist schließlich kein Kinderspielzeug, das man bei Nicht- oder Nicht-mehr-gefallen umtauschen, weitergeben oder in den Keller bringen kann, sondern ein Lebewesen mit einer Seele, eigenen Gefühlen und Bedürfnissen, das respektvollen Umgang verdient.“

Gemeinsam sollten Eltern und Kinder überlegen, welche Bedürfnisse Hunde, Katzen, Nager, Vögel, Reptilien  oder Fische haben. Sie sollten sich bewusst sein, dass ein Tier Pflege, Fürsorge und vor allem viel Zeit benötigt. Hierzu gehören neben täglicher Fütterung auch Pflege und Hygiene, sowie beim Hund: Gassigehen bei jedem Wetter. Kinder allein sind mit der Versorgung des Haustiers schnell überfordert – daher sollten die Eltern immer kontrollieren und wenn notwendig, Hilfestellung geben.

Auch Kim wünscht sich ein neues Zuhause - aber nicht als Weihnachtsgeschenk, sondern wohl überlegt.

Auch die Kosten der tierärztlichen Versorgung sind nicht zu unterschätzen, denn außer den regelmäßigen Kosten (Impfung, Entwurmung), kommen vor allem bei Katzen und Kleintieren Kastrationskosten auf die neuen Besitzer zu (es besteht in Lippstadt, Geseke, Büren und Warstein inzwischen die Pflicht, Freigängerkatzen vor dem ersten Freigang durch einen Tierarzt kastrieren zu lassen) – und auch für tierärztliche Notfälle sollte es noch ein Finanzpolster geben. Ein Blick in den Mietvertrag und ein Ausschließen von Allergien in der Familie kann spätere böse Überraschungen für Mensch und Tier vermeiden helfen. Ist dann die Entscheidung für ein Tier getroffen, sollte der gemeinsame Gang in die Tierheime der näheren Umgebung führen.

Geben Sie einem dieser Tiere eine Chance – und verstehen Sie es bitte nicht falsch, wenn das Pflegeteam Ihnen Fragen zur angedachten Haltung stellt, und diese Gespräche mitunter auch etwas länger dauern, oder sie vielleicht mit einem Hund erst mehrmals Gassi gehen sollten. Der Grund dafür ist, dass viele Tiere, die im Tierheim warten, aus dem einen oder anderen Grund schon einmal Pech hatten – und nun möglichst gut in die neue Familie passen sollen.

Wenn nach Abwägung aller Punkte die Entscheidung für ein tierisches Familienmitglied gefallen ist, sollte der neue Hausbewohner sollte möglichst erst nach Weihnachten in die Familie geholt werden: Der Trubel der Feiertage in der fremden Umgebung belastet das Tier zu sehr und Umstellung und Eingewöhnung stehen dann unter keinem guten Stern. Eine gute Alternative für den Gabentisch sind Bücher über den künftigen Familienzuwachs. Diese stimmen auf das Zusammenleben ein und ermöglichen Eltern und Kindern, sich während der Feiertage noch besser mit den Bedürfnissen des neuen Familienmitgliedes vertraut zu machen.

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